Aktuelles
Juli 2023
Matthias Maier und Wolfgang Deinlein leiten IAWR für weitere drei Jahre
Reduktion von Mikroverunreinigungen und Agrarwende stehen weiter im Fokus
Karlsruhe, 13.07.2023. Am 11. Juli 2023 wurde Prof. Dr. Matthias Maier als Präsident der Internationalen Arbeitsgemeinschaft der Wasserwerke im Rheineinzugsgebiet (IAWR) an der Mitgliederversammlung in Amsterdam wiedergewählt. Er steht damit zusammen mit Wolfgang Deinlein, der ebenfalls im Amt bestätigt wurde, für weitere drei Jahre an der Spitze der IAWR.
„Wir setzen uns im Sinne die Trinkwasserkundschaft dafür ein, dass die natürliche Qualität der Grund- und Oberflächengewässer erhalten oder wieder hergestellt wird. Stoffliche Belastungen müssen an der Quelle vermieden oder reduziert werden und dürfen nicht ins Trinkwasser gelangen, damit unsere Kinder und Enkel noch reines und natürliches Trinkwasser genießen können und die Wasserwerke keine kosten- und energieintensiven Reparaturbetriebe für versäumten Gewässerschutz werden“ so Maier nach seiner Wiederwahl.
Die IAWR hat wesentliche Impulse in die Gesetzgebung zum Schutz der Trinkwasserressourcen auf EU- und nationaler Ebene eingebracht. Die Etablierung des Ziels zur Reduktion von Mikroverunreinigungen um 30 % bis 2040 sowie Input zur Agrarwende hin zu Ökolandbau in Wassereinzugsgebieten gehören zu den erfolgreichen Initiativen, die nun weitergeführt werden können.
März 2022
Europäisches Grundwassermemorandum zum Weltwassertag verabschiedet
Europäische Koalition von Trinkwasserversorgern zeigt auf, wie die Sicherung der Trinkwasserversorgung aus unseren wertvollen Grundwasservorkommen gelingen kann
Politische Entscheidungsträger stehen in der Pflicht
Punktgenau zum heutigen Weltwassertag mit dem Motto „Unser Grundwasser – der unsichtbare Schatz“ verabschiedete die ERM-Koalition das Europäische Grundwassermemorandum zur qualitativen und quantitativen Sicherung der Trinkwassergewinnung für zukünftige Generationen. In der ERM-Koalition sind Verbände von Trinkwasserversorgern in den wichtigsten europäischen Einzugsgebieten Donau, Elbe, Maas, Schelde, Ruhr und Rhein zusammengeschlossen, in denen 188 Millionen Einwohner auf sauberes Trinkwasser angewiesen sind. Die Trinkwasserversorger weisen darauf hin, dass die äußerst wichtige Ressource Grundwasser neben vermehrter Wertschätzung auch intensiven qualitativen und quantitativen Schutz benötigt, um die zukünftige Trinkwasserversorgung zu sichern.
Zwei Jahre nach Veröffentlichung des Europäischen Fließgewässermemorandums (European River Memorandum, ERM) ergänzt die ERM-Koalition dessen Leitlinien nun um den Schutz des Grundwassers in der Fläche. Hierzu werden 5 Forderungen aufgestellt. Das Europäische Grundwassermemorandum formuliert Interventionswerte für Handlungserfordernisse. Ziel dieser Interventionswerte ist ein Schutzniveau, das sowohl den unmittelbaren Gesundheitsschutz als auch den generationenübergreifenden Vorsorgegedanken und den allgemeinen Reinheitsanspruch an Trinkwasser in den Blick nimmt.
Prof. Dr. Matthias Maier, IAWR-Präsident: „Gerade in Zeiten des Klimawandels sind die politischen Entscheidungsträger aufgefordert, für den gebotenen Schutz der Trinkwasser-Ressourcen zu sorgen. Dies gilt besonders für die Revision der EU-Richtlinie zur nachhaltigen Verwendung von Pestiziden, für die der Entwurf der EU-Kommission für morgen, 23.3.2022, erwartet wird.“
Januar 2021
Trinkwasserschutz: IAWR ruft zur Wertschätzung und Reinhaltung unseres Wassers auf
Appell zur Anpassung der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik (GAP) an den European Green Deal
Trinkwasser ist unser wertvollstes Lebensmittel und seine Ressourcen sind vielfältigen Beeinflussungen – auch aus der Landwirtschaft – ausgesetzt. Zum Schutz des Trinkwassers und damit der öffentlichen Gesundheit hat die IAWR, als Vertretung der Trinkwasserversorgung im internationalen Rheineinzugsgebiet, zusammen mit den Trinkwasserversorger-Gemeinschaften in den Flusseinzugsgebieten von Maas und Schelde, einen großangelegten Appell zum Umsteuern und zur Anpassung der GAP (Gemeinsame Agrarpolitik in Europa) an den European Green Deal gestartet. Ziel ist eine verbesserte Implementierung des Vorsorge- und Verursacherprinzips sowie von wirksamen Vermeidungsstrategien.
Weiter Informationen bei der IAWR.
März 2020
Europäisches Fließgewässer-Memorandum am Weltwassertag veröffentlicht
Rund 170 Wasserversorger in 18 Ländern entlang der grossen europäischen Flussgebiete Rhein und Ruhr, Donau, Elbe, Maas und Schelde stehen für eine zukunftsfähige, klimafreundliche, sichere und für alle erschwingliche Wasserversorgung. Dies kann nur über den generationsübergreifenden Schutz der Trinkwasserressourcen gelingen.
Der in den 10 Thesen des Memorandums geforderte vorsorgeorientierte Gewässerschutz geht konform mit der vom Nachhaltigkeitsgedanken getragenen Strategie der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL). Naturnahe Verfahren minimieren die ansonsten erforderliche technische Einflussnahme auf das Wasser. Sie stützen sich auf die Selbstreinigungskräfte der Natur und erhalten den natürlichen Charakter des Wassers. Trinkwassergewinnung mit naturnahen Verfahren spart Energie und Ressourcen und ist damit klima- und umweltfreundlich.
Die Einhaltung der konkret benannten Zielwerte soll es den Wasserversorgern ermöglichen, auch in Zukunft Trinkwasser ausschließlich mit einfachen naturnahen Verfahren aufzubereiten und so den Verbrauchern zur Verfügung stellen zu können.
Fließgewässermemorandum zur qualitativen Sicherung der Trinkwassergewinnung (1,9 MB)
März 2020
Coronavirus: Das Trinkwasser ist sicher und geschützt
Multibarrieren-Prinzip verhindert auch Verbreitung von Viren
Die Anforderung der deutschen Trinkwasserverordnung, dass Trinkwasser frei von Krankheitskeimen sein soll, wird in Deutschland seit vielen Jahren eingehalten. Diese Anforderung gilt neben Bakterien auch für alle Arten von Viren und damit auch für den Coronavirus.
Eine Übertragung des neuartigen Coronavirus erfolgt nach derzeitigem Wissensstand vor allem über den direkten Kontakt zwischen Personen oder kontaminierte Flächen (Robert Koch-Institut: Infoblatt Übertragungswege). Bereits aus diesem Grund ist die Gefahr der Infizierung über das Trinkwasser sehr gering. Das in der öffentlichen Trinkwasserversorgung seit Jahrzehnten eingeführte Multibarrieren-Prinzip stellt eine sichere Grundlage dar, um wasserbedingte Epidemien zu verhindern. Unter dem Multibarrieren-Prinzip versteht man ein mehrstufiges System zum Schutz des Trinkwassers bestehend aus dem Ressourcenschutz (Ausweisung von Wasserschutzgebieten u. a.), der Wassergewinnung, Wasseraufbereitung und Wasserverteilung, die unter Einhaltung der allgemein anerkannten Regeln der Technik erfolgen sowie der fachgerechten Planung, Bau und Betrieb der Trinkwasserverteilung. Das deutsche Umweltbundesamt (UBA) kommt daher in einer aktuellen Stellungnahme zu dem Ergebnis, dass „Trinkwässer, die unter Beachtung der allgemein anerkannten Regeln der Technik gewonnen, aufbereitet und verteilt werden, sehr gut gegen alle Viren, einschließlich Coronaviren, geschützt sind. Eine Übertragung des Coronavirus über die öffentliche Trinkwasserversorgung ist nach derzeitigem Kenntnisstand höchst unwahrscheinlich." (Stellungnahme des Umweltbundesamtes)
Die Mitgliedsunternehmen der ARW sind sich der großen Verantwortung gegenüber ihren Kunden, die sie mit Trinkwasser beliefern, aber auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gegenüber in besonderem Maß bewusst.Sie haben daher alle in dieser Krisensituation notwendigen Maßnahmen getroffen, um den Schutz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die einwandfreie Qualität des Trinkwassers sowie die Versorgungssicherheit jederzeit zu gewährleisten.
Februar 2020
Erfolg für vorsorgenden Gewässerschutz
Die Rheinministerkonferenz beschließt in Amsterdam eine deutliche Verringerung der Einträge von Mikroverunreinigungen um mindestens 30%
Mikroverunreinigungen (synthetische Stoffe), die aus Industrie und Gewerbe sowie Landwirtschaft und Haushalten über Kläranlagen oder direkt in den Rhein gelangen, sollen zukünftig wirksam eingedämmt werden. Dies beschlossen die zuständigen Ministerinnen und Vertreter der 8 Rheinanliegerstaaten sowie der EU-Umweltkommissar auf der 16. Internationalen Rheinministerkonferenz nach langem Ringen im Vorfeld. Der Beschluss ist ein Meilenstein im Prozess zur Verringerung und Vermeidung von Mikroverunreinigungen, der 2007 in der 14. Ministerkonferenz in Bonn eingeläutet worden war.
Bis zum Jahr 2040 sollen Mikroverunreinigungen gemäß dem neuen Programm „Rhein 2040“ insgesamt um mindestens 30 % reduziert werden. Übergeordnetes Ziel soll es nach wie vor sein, Trinkwasser mit möglichst einfachen und naturnahen Aufbereitungsverfahren den Bürgerinnen und Bürgern im Rheineinzugsgebiet zur Verfügung zu stellen.
Die vollständige Pressemitteilung der IAWR enthält weiterführende Informationen. Das Statement von IAWR-Präsident Prof. Dr. Matthias Maier auf der Ministerkonferenz am 13.2.2020 in Amsterdam zu Wasserqualität/Mikroverunreinigungen beleuchtet die Hintergründe.
Das Ministerkommuniqué und das Programm Rhein 2040 werden auf der Website der IKSR bereitgestellt.
März 2019
IAWR-Positionspapier zum Fitnesscheck der WRRL
Anlässlich der EU-Konsultation für einen „Fitnesscheck“ der Wasser-Rahmenrichtlinie (WRRL) hat die IAWR ihren Standpunkt in einem Positionspapier dargelegt und an die EU-Kommission gesandt.
In Kürze: Kernaussage ist die Weiterführung der Wasserrahmenrichtlinie nach 2027 mit Priorität auf der Nutzung der Wasserressourcen für die Trinkwassergewinnung. Ziel der IAWR ist eine Gewässerqualität, die es erlaubt, mit lediglich naturnahen Aufbereitungsverfahren Trinkwasser zu gewinnen. Um dies zu erreichen muss der Schutz der Trinkwasserressourcen stark verbessert werden und oberste Priorität eingeräumt bekommen. Hierfür werden verschiedene Maßnahmen zur Stärkung von Vorsorge, Minimierung/Vermeidung von Verschmutzung an deren Quelle genannt. Zudem wird ein stärkerer Fokus auf Stoffe gefordert, die für die Trinkwasserversorgung relevant sind.